Dowayo

Allgemeine Informationen

Verbreitungsgebiet im Norden Kameruns am Fuße der Alantika-Mountains
Population

Sprache

Die Dowayo sprechen eine gleichnamige Sprache, die zur Gruppe der Niger-Kongo-Sprachen gehört. Dowayo oder auch Doyayo genannt, ist eine von 80-90 Sprachen aus der Untergruppe der Adamaua-Sprachen.

Religion

Animismus mit einem sehr ausgeprägten Toten- und Ahnenkult.

Bräuche

Toten- und Ahnenkult - Schädelstätten
Schädelstätten befinden sich zumeist an Ansammlungen von größeren Steinen und Felsblöcken.

Nach dem Tod wird der Leichnahm senkrecht begraben. Das Grab muss so tief sein, dass der Kopf siebzig Zentimeter unter der Erde ist. So ist der Leichnam sicher vor wilden Tieren. Nach sechs Wochen wird dann siebzig Zentimeter tief gegraben und mit einem gebogenen Stab der Kopf vom Rumpf getrennt. Dieser Kopf - natürlich in dieser kurzen Zeit noch nicht vollständig skelettiert - wird dann in einem Tonkrug zu einer der Schädelstätten gebracht. Dort wird er in einer Zeremonie mit Hühnerblut als Opfergabe zur letzten Ruhe übergeben. Wenn nun ein Familienmitglied krank wird, kann der Medizinmann der Dowayo dies unter Umständen auf eine unruhige Seele der Ahnen zurückführen. Dann muss erneut eine Zeremonie durchgeführt werden. Erneut müssen Hühner ihr Blut und ihr Leben lassen um die Ahnen zu beruhigen.

Jeder der im Dorf stirbt, wird auf dieselbe Weise zur letzten Ruhe gegeben, egal ob es sich um ein höherrangiges Mitglied der Gemeinschaft handelt oder nicht.

Dowayo an einer Schädelstätte
Schädelstätte

Beschneidung
Die Dowayo haben ein ganz besonderes Beschneidungsritual. Es zieht sich über mehrere Wochen und Monate hin. Die Jungen werden aus dem Dorf geschickt. Von den Ehemännern ihrer Schwestern geschmückt, ziehen sie durchs Land und fragen an Höfen nach Essen. Wenn der erste schwere Regen fällt, kann die eigentliche Beschneidung beginnen. Nackt werden sie ausgezogen und so zu einem Wäldchen geführt. Auf dem Weg dahin werden sie von den Männern die die Beschneidung durchführen angesprungen. Ihr leopardenhaftes Knurren soll Angst und Schrecken verbreiten. Dann beginnt die Beschneidung. Der Penis wird in voller Länge abgeschält. Das ist sehr schmerzhaft und führt schlussendlich zur vollständigen Deformation. Schreien darf der arme Kerl dabei nicht. Nach der Operation verbringen die frisch Beschnittenen ungefähr neun Monate abgeschieden im Wald. Das ist ebenso lange, wie sie im Mutterleib verbracht haben. Nach dem Glauben der Dowayo sind die frisch beschnittenen Jungen sehr gefährlich, können bei schwangeren Frauen Fehlgeburten hervorrufen oder Unverheiratete unfruchtbar werden lassen. Erst nach diesen neun Monaten kehren sie ins Dorf zurück.

Die Beschneidung von Frauen ist bei den Dowayo nicht an der Tagesordnung. ethnische Besonderheiten

Das körperlich auffälligstes Merkmal der Dowayo sind die fehlenden vorderen Schneidezähne. In Nigel Barley´s Buch wird erzählt, dass sie die Zähne entfernen um bei einer eventuellen Kiefersperre nicht zu verhungern.

Lebensstil

Sie leben als Bauern und Viehhirten in runden Lehmhütten mit spitzen Hirsestrohdächern.